Bei der Einweihung des Kraftwerks feierten Vertreter von Bund, Kanton Luzern und Gemeinden den Abschluss der 13 Millionen Franken schweren Investition. Die Idee eines Wasserkraftwerks zwischen Flühli und Schüpfheim entstand 2004 im Energieforum der UNESCO Biosphäre Entlebuch. CKW übernahm das Projekt 2008. Gegen ein erstes, 2012 eingereichtes Konzessionsgesuch, erhoben Umweltverbände erfolgreich Einsprache.
Fachbeitrag
Kraftwerk Waldemme versorgt 1'500 Haushalte
Bewilligungsverfahren beschleunigen
Im Jahre 2021 erteilte der Regierungsrat für das überarbeitete Projekt die Konzession und lehnte die erneute Beschwerde der Umweltverbände ab. Im März 2022, 18 Jahre nach der ersten Idee, erfolgte endlich der Spatenstich für die Anlage. «Das Wasserkraftwerk Waldemme ist ein Paradebeispiel dafür, dass die Bewilligungsverfahren in der Schweiz zu lange dauern. Damit wir die gesetzten Ausbauziele in der Schweiz erreichen, müssen jetzt die Bewilligungsverfahren vereinfacht werden. Und: den einen oder anderen Kompromiss müssen alle Beteiligten eingehen, so wie CKW das beim Kraftwerk Waldemme mit der Projektverkleinerung und der hohen Restwassermenge gemacht hat», sagt Martin Schwab, CEO der CKW AG.
18 Jahre Planung, 18 Monate Bau
Der Zeitplan für den Bau des Kraftwerks konnte dank des warmen Sommers und des milden Winters gut eingehalten werden. Eine Verzögerung gab es dennoch: Im Dezember 2022 überflutete ein Hochwasser den noch nicht abgeschlossenen Bau der Zentrale und den bereits montierten Turbo-Generator. Letzterer musste nochmals ausgebaut und fachmännisch gereinigt werden. «Trotz dieses Vorfalls und der Teuerung konnte der Bau und die Inbetriebnahme im budgetierten Rahmen abgeschlossen werden», sagt Projektleiter Alexander Paulus. Im Frühjahr 2023 wurden die Kabel eingezogen sowie elektronische und mechanische Tests durchgeführt. Darauf folgte die Trocken- und die Nass-Inbetriebsetzung. «Im August 2023 startete der Probebetrieb und darauf ging das Kraftwerk in den regulären Betrieb», erklärt Alexander Paulus die letzten Arbeiten.
Strom für 1'500 Vierpersonen-Haushalte
Moderne Technik bei der Wasserfassung sorgt dafür, dass in den Monaten April bis September die Restwassermenge von mindestens 735 l/s eingehalten wird. In der laichaktiven Zeit der Fische von Oktober bis März wird die Restwassermenge auf 800 l/s erhöht. Das Wasser für die Stromerzeugung fliesst in einer erdverlegten Druckleitung zur Kraftwerk-Zentrale und treibt eine Durchströmturbine an. Für die Stromproduktion reicht eine minimale Wassermenge von 350 l/s. Der Turbo-Generator hat eine Leistung von 1,4 MW. CKW erwartet vom neuen Kraftwerk eine Jahresproduktion von rund 6,5 Mio. kWh, womit etwa 1'500 durchschnittliche Vierpersonen-Haushalte mit Strom versorgt werden können.