Fachbeitrag

Sind Kleinwasserkraftwerke schädlich für Natur und Umwelt?

Immer wieder ist zu lesen, dass die Kleinwasserkraft schädlich für die Natur, Umwelt oder Gewässerökologie sei. Dem ist aber ganz und gar nicht so.

Kleinwasserkraft ist ökologisch und nachhaltig

Ein Kleinwasserkraftwerk muss – wie jedes Wasserkraftwerk – die Umweltgesetzgebung vollständig einhalten. Bei neuen Projekten prüft der Kanton, ob die Stromproduktion in einem guten Verhältnis zu möglichen Beeinträchtigungen von Natur und Landschaft steht. Projekte mit negativen Auswirkungen auf die Gewässerökologie müssen diese so weit wie möglich mindern oder durch Ausgleichsmassnahmen kompensieren. Andernfalls werden sie nicht genehmigt.

Die ökologischen Bedürfnisse werden sorgfältig berücksichtigt: Fischauf- und -abstieg ermöglichen eine freie Fischwanderung. Mit Fein- oder Horizontalrechen und Fischleiteinrichtungen wird verhindert, dass Fische in Richtung der Turbine schwimmen. Die Menge an Restwasser ist oft sogar grosszügiger bemessen als bei grossen Kraftwerken. Grosse Wehrklappen sorgen dafür, dass das Geschiebe am Boden des Gewässers flussabwärts transportiert wird.

Nicht weniger Fische wegen der Kleinwasserkraft

Es ist äusserst unwahrscheinlich, dass Kleinwasserkraftwerke zum Rückgang der Fischpopulationen in den letzten Jahrzehnten beigetragen haben. Vor hundert Jahren gab es in der Schweiz bis zu 10'000 kleine Wasserkraftwerke, heute sind es nur noch rund 1'400 Anlagen. Die Gründe für das Fischsterben sind vielmehr Pestizide und hormonaktive Substanzen, invasive Arten, Nährstoffmangel, Krankheiten, Sauerstoffmangel und der Klimawandel. Kleinwasserkraftwerke tragen zur Verbesserung der Wasserqualität bei, indem ihre Rechenanlagen Siedlungsabfälle und Müll aus dem Wasser entfernen.

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Zusammengefasst:
Wasserkraftwerke greifen in die Natur ein, aber sie tun dies sorgfältig und rücksichtsvoll, basierend auf über 100 Jahren Betriebserfahrung.