Fachbeitrag

Kleine Kraftwerke tragen wenig zur Stromerzeugung bei und verursachen hohe Kosten und überproportional viel Schaden?

Jedes Kleinwasserkraftwerk ist anders – und entsprechend ist diese Behauptung auch nicht korrekt.

Ob ein Kraftwerk ökologisch einen Schaden verursacht, hängt in erster Linie vom gewählten Standort ab. Ob und wie dann die Ökologie und Umwelt beeinflusst wird, klärt sich im Rahmen der Planungsarbeiten. Nicht zu vernachlässigen sind dabei ökologische Verbesserungen, welche mit der Umsetzung eines Projekts erzielt werden können: Sei es eine Wiederherstellung der Fisch- oder der Geschiebedurchgängigkeit, renaturierte Uferzonen oder der Hochwasserschutz.

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Dass kleine Kraftwerke einen überproportional hohen Schaden verursachen ist demzufolge falsch. Im Gegenteil: Sie können oft aufgrund der kleineren Dimensionen die ökologischen Anforderungen besser berücksichtigen als grosse Anlagen. Konkrete Beispiele dafür sind der Einsatz von Fein- oder Horizontalrechen zum Fischschutz.

Laufwasserkraftwerke spielen in der Topliga der effizientesten Stromquellen, stossen (wie alle Wasserkraftwerke) kein CO2 aus und sind damit ausgezeichnete Klimaschoner. Nicht nur die Treibhausgasbilanz, sondern auch die Ökobilanz ist nachweislich ausgezeichnet.

Die Stromerzeugung in Kleinwasserkraftwerken ist sowohl wirtschaftlich als auch ökologisch interessant, und ein weiterer Ausbau der Kleinwasserkraft ist unter Berücksichtigung der Umweltaspekte durchaus sinnvoll. Schon heute produziert sie rund 4 Milliarden Kilowattstunden Strom pro Jahr, und könnte zusätzlich und nachhaltig ein Drittel mehr produzieren. Müsste diese Menge Strom aus dem Ausland importiert werden, würden damit über eine Millon Tonnen CO2 zusätzlich emittiert werden.